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Robin Ticciati und das DSO bringen das Violinkonzert Nr. 4 (UA 2017) von Lera Auerbach nach Berlin und zwar als deutsche Erstaufführung. Hinter dem modischen Titel NYx: Fractured Dreams, der von der Musik mehr ablenkt als zu ihr führt, verbirgt sich ein Werk, das sich erfrischend unsymphonisch gibt. Fortwährend mutiert sein Klang, denn es ist das federleichte, querständige und zärtlich morsche Klangdesign, das bei Auerbach aufregend wirkt. NYx ist da am spannendsten, wo die Musik in Bereiche der Unschärfe vordringt, Linien und Tonhöhen verschwimmen, Zeitabläufe löchrig werden. Dabei entstehen Hörräume, die so seidenfein wie hypnotisch wirken. Unverkennbar nimmt Lera Auerbach – wie auch in der polystilistischen Perspektive – Linien auf, die von Schnittke und Ligeti (Spätwerk, Violinkonzert) kommen. Weiterlesen